Querflöte spielen ohne Noten
Die Kunst des Musikmachens ohne Noten:
Warum das Spielen aus dem Herzen die beste Methode ist
Musik ist eine universelle Sprache, die Menschen über Kulturen und Generationen hinweg verbindet. Seit Jahrhunderten wird sie auf verschiedenste Weise praktiziert – durch das Lesen von Noten oder das intuitive Spielen nach Gehör. Während das Notenlesen seine Vorteile hat, gibt es immer mehr Musiker*innen, die das Musikmachen ohne Noten als die überlegene Methode betrachten. Ich gehöre auch dazu. In diesem Blogartikel bringe ich dir die Qualität und die zahlreichen Vorteile des freien Musikmachens näher und erkläre Dir, warum ich sie inzwischen für die beste Methode, insbesondere für AnfängerInnen, halte,
1. Mehr Kreativität und Ausdrucksfreiheit
Mit dem Spielen ohne Noten, tauchen wir als Musiker*innen tief in die Musik ein, denn, statt dass wir starr einer vorgegebenen Notation folgen, verlassen wir uns auf unsere Intuition und unser Gehör. Das fordert die Kreativität heraus. Ich bin als Musiker*in frei, Melodien, Harmonien und Rhythmen nach meiner eigenen Vorstellung und Intuition zu gestalten. Das ist der Improvisation schon sehr nahe und kein vorgegebenes Notenbild schränkt mich ein.
Musik ohne Noten gibt dir die Möglichkeit, deine Emotionen unmittelbar in den Klang umzusetzen. Jeder Ton den Du spielst, entspringt dem Moment und Deiner Inspiration. Du kannst Deine Stimmung ausdrücken, Bilder die Du Dir in Deiner Fantasie vorstellst, Geschichten erzählen, den Fokus auf die Rhythmik legen, Strukturen erdenken und vieles mehr. Die Spontaneität macht die Musik lebendig und ist immer und in jedem Moment authentisch.
2. Stärkung Deines musikalischen Gehörs
Wer ohne Noten spielt, entwickelt ein starkes musikalisches Gehör. Das Ohr übernimmt quasi das "Sehen". Im Spielen ohne Noten trainierst Du Dein Gehör intensiv. Töne, KLänge, Akkorde und Melodien prägen sich mit allen Sinnen ein. Dieses Training verbessert Dein musikalisches Verständnis. Das gibt Dir auch die Fähigkeit, im Zusammenspiel mit Anderen schneller zu reagieren. Du weißt hörend was gespielt wird und kannst in den musikalischen Dialog gehen.
Ein gut entwickeltes Gehör ermöglicht Dir außerdem, Musikstücke nachzuspielen, sich an verschiedene Stilrichtungen anzupassen und irgendwann auch komplexe Harmonien oder Rhythmen intuitiv zu erfassen. Hören ist ein Gefühl und differenziert Deine Wahrnehmung nachhaltig.
3. Die Direkte Verbindung zwischen Dir und Deiner Querflöte
Das Musizieren ohne Noten schafft eine direkte und unmittelbare Verbindung zu Deinem Instrument. Du spielst ohne Noten und bist mit Deiner Wahrnehmung ausschließlich bei Dir und Deiner Querflöte. Dein Instrument wird zu einer Erweiterung deines Körpers. Deine Fingerbewegungen, Deine Artikulation und Deine Atmung werden immer natürlicher und instinktiver, weil keine Energien in das Notenlesen gehen.
Diese Methode führt zu einer tiefen Beherrschung des Instruments. Der Musiker lernt, wie er den Klang seines Instruments beeinflussen kann, und entdeckt neue Wege, um emotionale Tiefe und technische Brillanz in seine Performance einzubringen.
4. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
Musiker, die ohne Noten spielen, sind flexibel in ihrem Repertoire. Sie sind in der Lage, spontan und sofort zu reagieren, wenn sich eine Situation ändert. Sei es bei einer Live-Performance oder in einer Improvisation. Ohne Noten ist man nicht an feste Strukturen gebunden. Musikalische Gedanken und Prozesse können frei entwickelt werden, Neues ausprobiert werden, Grenzen erweitert und neue Klänge ausprobiert werden. Du kannst ein kreatives Risiko eingehen. Wo kann man das gefahrlos sonst? Es entsteht der Freiraum zum Klangbilder "malen", und seien sie auch noch so skuril und anders.
5. Persönliche Weiterentwicklung
Musikmachen ohne Noten ist eine immer wieder neue Herausforderung, und damit Deine ganz persönliche Entwicklung. Du überwindest Angst, bist mutig und gewinnst Selbstvertrauen. Irgendwann verlässt Du Dich auf Deine eigene musikalische Stimme, Du lernst Deine eigenen Fähigkeiten schätzen, einzuschätzen und weiterzuentwickeln.
Musikmachen ohne Noten ist eine Methode, die einen kontinuierlichen Lernprozess fördert, Du wirst Dich kontiniuerlich entwickeln und wirst immer sicherer und konkreter in Deiner musikalischen Gestaltung.
Musik hat die Gabe des Transfereffekts. Deshalb wird sich Dein Selbstvertrauen nicht nur in der Musik widerspiegeln, sondern auch im Alltag. Wer Musik ohne Noten macht, lernt, offen für neue Erfahrungen zu sein, Herausforderungen anzunehmen und sich flexibel an verschiedene Situationen anzupassen – wichtige Fähigkeiten in vielen Lebensbereichen.
Gleichzeitig wird es im Umkehrschluss so sein, dass Menschen, die von Natur aus offen sind, und gerne Herausforderungen annehmen, die Challenge des freien Spiels leichter und bereitwilig annehmen.
6. Traditionelles Wissen und kulturelles Erbe
Viele großartige Musiker*innen der Geschichte haben ohne Noten gespielt und ihre musikalische Tradition mündlich und durch Beobachtung weitergegeben. In vielen Kulturen war (und ist) das Musikmachen ohne Noten nach wie vor die vorherrschende Methode.
Gerade in der populären Musik, im Jazz, Blues, Rock und der Weltmusik ist das Improvisieren und intuitive Musizieren zentral. Musiker wie Jimi Hendrix, Louis Armstrong oder B.B. King haben ihre Kunst genau so performed.
Mit der Freiheit des freien Spielens
Musikmachen ohne Noten ist mehr als eine Technik – es ist der Weg, sich durch Musik auszudrücken und eine tiefe Verbindung zu sich selbst und seinem Instrument aufzubauen. Es fördert Kreativität, schärft das musikalische Gehör, gibt Raum für Improvisation und bietet eine Flexibilität, die das Spielen nach Noten nicht hat.
Selbstverständlich ist das Notenlesen eine wertvolle Fähigkeit und in bestimmten Musik-Genres unabdingbar, aber das freie Musizieren ist DIE Methode, um die wahre Essenz der Musik zu erleben: die Fähigkeit, im Moment zu spielen, Emotionen erklingen zu lassen, und Musik auf eine Weise zu "sprechen", die authentisch, individuell und spontan ist.
Musikmachen ohne Noten heißt in erster Linie, zuallererst dein Instrument zu erkunden und mit ihm eine tiefe Verbindung einzugehen.
Hast Du dieses Bonding erreicht, wirst du damit eine neue Welt der Musik entdecken – einen unendlichen Raum und Möglichkeiten.
Alles Neue beginnt mit dem ersten Schritt. Spielen nach Gehör beginnt mit dem ersten Ton und dem ersten Intervall.
Zur Unterstützung und Intensivierung dieser Spielweise und als Einstieg in das Musizieren ohne Noten habe ich mit Begeisterung meinen Online-Kurs "Von Ton zu Ton" erstellt. Denn die Intervalle sind das Alphabt der Musik Mit ihnen entstehen die Melodien und vertikel die Akkorde. Denn gerade weil die Welt der Musik so groß ist, scheuen sich viele FlötistInnen davor, dort einzusteigen. Der Kurs von Ton zu Ton ist die Starthilfe, mit dem MusikerInnen ihr musikalisches Gehör trainieren können und gleichzeitig kleine Impulse zum ersten Improvisieren bekommen.
Mit dem Kurs "Von Ton zu Ton" kann die Reise beginnen. Er beinhalatet das Hörtraining für alle Intervalle. Hörend, spielend und in Notenschrift.
Alle meine Kurse gehen durch die Beta-Phase. In der Zeit gibt es immer den Starter-Preis. Du findest den Kurs auf der Startseite der Akademie.
Alles beginnt mit dem ersten Ton.
In diesem Sinne wünsche ich Dir ganz viel Inspiration für Dein eigenes Musikmachen. Mit oder ohne Noten.
Herzlichst Christine Thomsen