Können wir Zeit managen?
Was ist Zeit ?
Ich glaube, wir kennen den Satz alle: "Zeit ist relativ". Das ist der Fokus um den es mir geht. Dieses Thema ist mir zugeflogen, weil ich einen sehr schönen Kontakt bekommen habe auf Face-Book. Eine wundervolle Frau, die Zeitmanagement anbietet. Meine innere Reaktion war, oh jeh, komm mir bloß nicht damit. Daran scheitere ich immer.
Ich bin Freiberuflerin, Musikerin, kreativ, immer entzündbar für alles was mein Herz bewegt. Ich will auch das erleben, was neben der Straße liegt, neben dem Management. Ja, ich arbeite quasi im Zick-Zack. Das ist mein Management. Warum? Weil da die Ideen sind. Im Zwischenraum, im Abweichen von der Norm. In dem Moment. Das Glück ist schnell und flüchtig. Ich will es nicht übersehen. In meiner Wahrnehmung bewege ich mich auf einem Fließband. Da gibt es eine "Hauptstraße", und wie auf der Autobahn links und rechts etliche Fahrbahnen. Auf denen kann ich überholen oder mich ausruhen. Die Hauptstraße ist quasi der Ablauf der Welt, den ich nicht beeinflussen kann. Es ist der Tag und die Nacht. Auf dieser Hauptstraße altere ich mit der Zeit. Die Fahrbahnen daneben sind aber meine Bahnen, da wähle ich, und ich weiß, alles ist gut und sicher, weil ja die Hauptstraße da ist. Die Nebenspuren sind die Momente, Highlights, Prozesse und Vieles mehr. Auf den Nebenspuren vergesse ich die Zeit und nehme sie erst wieder wahr, wenn ich einfach nur auf der Hauptstraße bin. Zusammenfassend sieht es so aus: ich gehe mal ins Erleben, in den Moment auf die Nebenspur. Frei nach dem Motto: "Fahrt" mal gerade ohne mich auf der Hauptstraße, ich springe später wieder auf; lasse die Außenwelt wieder zu, mit allen Eindrücken.
Mache ich jedoch Musik, dann fahre ich auf allen Spuren gleichzeitig.
Dieses Lebensgefühl bringt mich zu der Frage, ob denn das was wir Menschen in den Industrienationen ständig versuchen, nämlich die Zeit effizient zu verteilen, um der Produktivität willen, wirklich möglich ist. Es ergibt für mich die Frage: IST DIE ZEIT LINEAR?
Ich weiß nicht, ob das nachzuvollziehen ist. Es ist nicht leicht zu beschreiben.
Ist Zeit linear?
Dass diese Frage (natürlich) längst WissenschaftlicherInnen umgetrieben hat ist klar. Ich aber bin ja auf diese Frage gestoßen wie oben beschrieben. Weil ich Zeit eben nie als linear empfunden habe.
Da die Frage aber nun da war, habe ich natürlich recherchiert, und das hat mich sehr glücklich gemacht, denn, das was ich da gefunden habe, deckt sich in vielen Teilen mit meiner Wahrnehmung. Was für eine schönes Gefühl, festzustellen, dass ich mit der Welt verbunden bin; einfach "nur", weil ich wahrnehme.
Was ich auch nicht wusste, wie lange sich Philosophen, Physiker und Theologen, mit der Frage ob Zeit linear verläuft, bereits beschäftigen. Seit Jahrhunderten. Und wie faszinierend, dass Menschen sich aus den verschiedensten Blickwinkeln dem Phänomen zuwenden.
Verschiedene Perspektiven und Ansätze aus der Wissenschaft
Ich schreibe hier nur die verschiedenen Ansätze auf, damit Du als LeserIn, wenn Du möchtest, Dich darin weiter vertiefen kannst. (Quelle: ChatGPT)
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Newtonsche Physik → in der klassischen Mechanik wird die Zeit als absolut und linear betrachtet. Sie fließt demnach konstant und unabhängig von allen äußeren Einflüssen. Das bedeutet, dass Ereignisse in einer festen Reihenfolge passieren, und die Zeit kann durch eine gerade Linie von der Vergangenheit über die Gegenwart bis in die Zukunft dargestellt werden.
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Relativitätstheorie → Albert Einstein. Er betrachtet die Zeit als relativ und abhängig von der Geschwindigkeit und der Schwerkraft. Nach seinen Forschungen kann sich Zeit, je nach den Umständen "krümmen" oder "dehnen"
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Quantenphysik → Hier wird die Natur der Zeit noch unklarer. Hier gibt es die Idee, dass die Zeit in gewissen Bereichen nicht unbedingt linear verläuft, oder dass die Vergangenheit und die Zukunft auf subtile Weise miteinander verknüpft sind.
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Philosophie → Hier gibt es die Idee, dass Zeit nur ein menschliches Konstrukt ist, um Veränderungen zu messen. In dieser Sichtweise könnte die Linearität der Zeit mehr ein psychologisches Phänomen sein, das mit unserer Wahrnehmung zu tun hat.
Wenn ich das so betrachte, finde ich meine Hauptstraße und die Nebenspuren durchaus wieder
Persönliches Fazit
Die Vielschichtigkeit des Phänomen Zeit erklärt u.U. warum so viele Menschen versuchen eine Lösung zu finden, wie man sie "bändigen" kann. Wie immer komme ich letztlich auch hier an den Punkt der Akzeptanz. Nämlich, es so zu nehmen wir wir es subjektiv empfinden, und mit ihr einen Pakt schließen, so dass wir uns glücklich in ihr bewegen, in dem Vertrauen, dass alles was wir erledigen müssen, seinen Platz findet. Irgendeine "Spur" wird es richten. Aber vielleicht nicht immer linear.
Wenn ich mir die verschiedenen Aspekte anschaue, wird mir auch hier wieder klar, dass nicht die divergenten Menschen das Problem sind, sondern die angebliche Norm, die es vermutlich gar nicht gibt, und die Menschen, die behaupten, dass es eine gibt.
Das finde ich befreiend und großartig. Letztlich gibt es genau nur eine Norm, nämlich, DASS WIR SIND! NIcht mehr und nicht weniger.
Ich bin gespannt auf Eure Gedanken zu diesem Thema! Und wünsche allen einen wünderschönen goldenen Herbst.
Deine
Christine Thomsen
Kommentare:
ich bedanke mich ganz herzlich bei Dir für Deine sehr herzliche Art, mir zu begegnen und vor allem für Deine Offenheit! 💕
Natürlich freue ich mich auch, dass ich Dich aus Versehen mit meiner Freundschaftsanfrage zu diesem Blog und den vielen Gedanken dazu inspiriert habe 😀
Ich war ja schon sehr gespannt auf Deinen Artikel und habe ihn natürlich gleich mit sehr viel Freude gelesen 😊
Ich kann auch jedem nur empfehlen, diesen Blog zu lesen. Sehr sehr spannend! 🤩
Ich finde Dein persönliches Fazit so wahnsinnig genial und treffend 👍👍👍👍
Genau um das geht es beim Thema Zeit (Ich muss unbedingt diese Zeilen aus Deinem Blog zitieren):
"Wie immer komme ich letztlich auch hier an den Punkt der Akzeptanz. Nämlich, es so zu nehmen wir wir es subjektiv empfinden, und mit ihr einen Pakt schließen, so dass wir uns GLÜCKLICH in ihr bewegen, in dem Vertrauen, dass alles was wir erledigen müssen, seinen Platz findet."
Und weiter unten:
"Letztlich gibt es genau nur eine Norm, nämlich, DASS WIR SIND! NIcht mehr und nicht weniger."
🌸 WOW 🌸
Was für tolle Worte! 💕
Ich denke, dass wir letztendlich auf dem gleichen Weg sind. Es gibt eben gewisse Dinge, die wir erledigen sollen/dürfen. Und es gibt ganz viele Dinge, die wir erleben, lernen und spüren möchten. Und genau das sind die wichtigen Dinge im Leben! Für jeden von uns gibt es hier andere Wege und Lösungen.
Unser aller Ziel ist es, so viel Zeit wie möglich für die schönen Dinge des Lebens zu haben und diese Zeit auch in vollen Zügen genießen zu können 🌸
Das ist auch mein Ansatz: Wie schaffe ich es, alle meine Aufgaben, die ich machen sollte, so zu strukturieren und effizient zu organisieren, dass:
⭐️das Ganze zu mir, meinem Leben und meiner inneren Uhr passt
⭐️ genug Freiraum für Unvorhergesehenes und Zeiten, in denen ich einfach gerade nicht richtig vorwärts komme, bleibt
⭐️ ich die Zeit, die ich genießen möchte, auch wirklich genießen kann. Und zwar ohne das Gedankenkarussell, was ich noch alles erledigen muss - denn genau das sind die wichtigen Zeiten im Leben, in denen wir einfach SIND, wie Du so treffend formuliert hast.
Vielen herzlichen Dank, liebe Christine, für diesen Beitrag. Ich freue mich sehr, mit Dir befreundet zu sein 🌸
Ich bin sehr gespannt auf weitere Meinungen 🍀
Ganz liebe Grüße,.
Melanie 🩵
danke für Deinen so ausführlichen Beitrag. Darüber und über Deine Erfahrungen die du schreibst freue ich mich sehr. Wir bleiben in Kontakt 👍🏼